Zum Weiterlesen …
Für alle, die noch mal nachlesen oder vielleicht noch ganz andere Dinge über Frankfurt (Oder) erfahren wollen, haben wir ein paar Empfehlungen: Auf der Liste, die wir auf dieser Seite zum Herunterladen anbieten, findet ihr Bücher und Artikel zur Geschichte Frankfurts und der Denkmale, außerdem Nachschlagewerke und Internetadressen, mit denen wir gearbeitet haben. Manches davon ist für Kinder gemacht, anderes vielleicht eher für eure Eltern und Lehrer interessant.
Auf der Liste findet ihr außerdem die Adressen von Frankfurter Einrichtungen, die sich mit Geschichte befassen oder Bücher und Informationen bereithalten. Besucht doch auch einmal diese Einrichtungen! Die Mitarbeiter helfen euch sicher gern weiter.
Ach ja, damit ihr den Überblick nicht verliert, haben wir euch die wichtigsten Ereignisse in Frankfurts Geschichte hier noch einmal der Reihe nach aufgeschrieben. Die Chronik könnt ihr euch ebenfalls auf dieser Seite herunterladen.
Chronik der Stadtgeschichte
Um 1226
Rund um eine kleine, dem heiligen Nikolaus von Myra geweihte Kirche – die Nikolaikirche (Vorläufer der heutigen Friedenskirche) – entsteht eine Siedlung, die bereits das Markt- und Niederlagsrecht hat.
1253
Markgraf Johann I. von Brandenburg verleiht der Siedlung „Vrankenvorde“ (Frankfurt) die Stadtrechte. Bald darauf beginnen die Frankfurter mit dem Bau einer zweiten, größeren Kirche – der Marienkirche – und eines Rathauses.
1311
Frankfurter Kaufleute befahren mit eigenen Schiffen die Ostsee.
1430
Frankfurt wird in die „Hanse“ aufgenommen und bleibt bis 1525 in diesem Städte- und Handelsbund. Frankfurt ist die bedeutendste Handelsstadt der Mark Brandenburg.
1506
Die erste brandenburgische Landesuniversität Viadrina – Vorläufer der heutigen Universität – wird in Frankfurt eröffnet. In den rund 300 Jahren ihres Bestehens studieren hier rund 55.000 Menschen, darunter berühmte Persönlichkeiten wie Ulrich von Hutten, Michael Prätorius, Carl Philipp Emmanuel Bach, Wilhelm und Alexander Humboldt, Heinrich von Kleist und andere.
1616 – 1648
Dreißigjähriger Krieg. Viele Frankfurter sterben bei Angriffen und durch Hungersnöte. Viele Gebäude werden zerstört. Den grausamen Höhepunkt stellt die Belagerung und Einnahme der Stadt durch schwedische Truppen am 3. April 1631 dar. 1637 wütet die Pest in der Stadt und fordert zahlreiche Todesopfer.
1658
Kurfürst Friedrich Wilhelm I. verleiht Frankfurt das Recht, die drei Jahrmärkte zu Messen auszubauen. Frankfurt (Oder) wird zu einer der wichtigsten Messestädte Deutschlands – neben Leipzig und Frankfurt am Main. Durch die Stationierung von kurfürstlichen Soldaten wird Frankfurt (Oder) zur Garnisonsstadt.
1759
Am 12. August findet in der Nähe Frankfurts – in Kunersdorf (heute: Kunowice in Polen) – eine der wichtigsten Schlachten des Siebenjährigen Krieges statt. Die gemeinsam kämpfenden Russen und Österreicher bringen der preußischen Armee eine schwere Niederlage bei.
1777
Der Dichter Heinrich von Kleist wird am 18. Oktober in Frankfurt geboren.
1811
Die Universität Viadrina in Frankfurt wird geschlossen und nach Breslau verlegt.
1815
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Preußen wird der Regierungsbezirk Frankfurt als einer von drei Regierungsbezirken der neu gebildeten Provinz Brandenburg gegründet. Frankfurt wird Sitz der Bezirksregierung und des Oberlandesgerichts.
1816
Da die Anzahl der Einwohner in den Jahrzehnten zuvor gewachsen ist und die Stadt sich immer weiter ins Umland ausgedehnt hat, wird die mittelalterliche Stadtmauer abgetragen. Der Graben, der um die Stadtmauer verlief, wird zugeschüttet.
1835 - 1845
Auf einem Teil des zugeschütteten Stadtgrabens wird nach Plänen von Peter Joseph Lenné ein Landschaftspark angelegt. Der noch heute so bezeichnete „Lennépark“ ist einer der ersten Bürgerparks Deutschlands.
1842
Im Zuge der Industrialisierung wird die Eisenbahnlinie Berlin-Frankfurt eröffnet. In Frankfurt siedelt sich in den darauffolgenden Jahren die metallverarbeitende Industrie an. Ein Gaswerk wird in Betrieb genommen.
Um 1855
Frankfurt erlebt eine Blütezeit als Messestadt. Durch den Bau weiterer Eisenbahnlinien werden Handel und Industrialisierung gefördert.
Um 1900
In Frankfurt fahren die ersten Straßenbahnen.
1923
Die Reichsbahndirektion Osten wird nach Frankfurt verlegt. Im Westen der Stadt entsteht ein neues Industriegebiet.
1933
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten werden neue Kasernen gebaut und weiteres Militär nach Frankfurt verlegt.
1945
Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird Frankfurt zerstört. Die Innenstadt wird zur Ruinenstadt. Die alte Oderbrücke wird gesprengt. Nach dem Potsdamer Abkommen wird die Oder zum Grenzfluss zwischen Deutschland und Polen und Frankfurt somit zur Grenzstadt. Die einstige Dammvorstadt ist seitdem eine eigene Stadt – die polnische Nachbarstadt Słubice.
1946
Frankfurt ist bis 1950 zentraler Durchgangsort für Heimkehrer und Vertriebene.
1952
Frankfurt wird Bezirkshauptstadt des neuen Bezirkes Frankfurt (Oder).
1958
Das Halbleiterwerk Frankfurt (Oder) wird gegründet. Hier arbeiten bis 1989 ca. 8.000 Beschäftigte.
1989
Am 1. November demonstrieren 35.000 Bürger. Damit wird die Wende in Frankfurt eingeleitet.
1991
Die „Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)“ wird in der Tradition der 1811 geschlossenen alten Universität neugegründet.